zondag 3 juli 2011

De fresco's van Max Beckmann 1915


De Duitse Expressionistische kunstenaar Max Beckmann deed in de Eerste Wereldoorlog dienst als gewondenverzorger, maar op verzoek van een Oberstabsarzt kreeg hij de opdracht om de wanden van een, zoals hij het zelf zegt, "Riesenbadeanstalt" te decoreren. Deze badgelegenheid was ondergebracht in een oude spinnerij. Over de plaats heb ik me het hoofd gebroken want in de brieven die Beckmann naar huis stuurde, wordt slechts de beginletter V. vermeld. Ik weet nu dat het Wervik moet zijn. Waarom er boven de brieven een V staat in plaats van W is me niet duidelijk, misschien heeft men destijds bij het ontcijferen van het oude duitse handschrift, of later bij de omzetting van Frakturschrift naar Rundschrift de W voor een V aangezien.
De Badeanstalt stond in het Franse deel van Wervik, Wervicq-sud. Beckmann schrijft in een brief van 28 mei 1915 over de situering:

...um hier her zu gelangen muss ich immer erst fast eine halbe Stunde gehen, da die Estaminet am anderen Ende der Stadt liegt. Unser Lazarett liegt auf der andern Seite etwas ausserhalb der Stadt. Die Militärbadeanstalt liegt mehr in der Mitte, übrigens in Frankreich. Augenblicklich bin ich in Belgien.

De brieven, of een deel er van, zijn verzameld door zijn vrouw en uitgegeven in een klein boekje onder de titel "Briefe im Kriege". De eerste uitgave was in 1916, later nog eens heruitgegeven in 1955 en 1984.
Hier volgen de fragmenten die over de wandschilderingen gaan:

V., d.27.3.15
Riesenbadeanstalt in V. Geistig sehr interessierter Professor Oberstabsarzt. Wünscht Wände für seine Badeanstalt dekoriert zu haben. Feldlazarett direkt an der Front.
Der Oberstabsarzt K. ist ein geistreicher und verständnisvoller Mensch. Meine Aufgabe, die mir gestellt ist, werde ich zu lösen versuchen. Ich werde das Bad, eine große Spinnerei, in ein orientalisches Bad umwandeln, mit Wüste und Palmen, Oasen und Dardanellenschlachten.

V., d.28.3.15
Heute war ich fleissig und habe einen genauen Entwurf für die schwierigste Wandfläche gemacht, die durch hervorstehende Leisten und schornsteinähnliche Mauern sehr zerteilt und daher schwer zu einer Einheit zu zwingen ist.

V., d.30.3.15
Heute habe ich intensiv nach einem Lanzenreiter gearbeitet. Ich beschäftige mich viel mit Verkürzungen, zeichne so ein Reiter auf seinem Gaul sehr tief von unten, so dass der Kopf des Pferdes mit seinen mysteriös geblähten Nüstern direkt gegen so einen pompös brutalen Kopf eines Kerls steht. Alles dies will ich mit an die Wände malen. Ich habe meinen Plan, ein orientalisches Bad zu malen, aufgegeben, ich male nun, was um mich herum ist
V. hat eine fabelhafte graue alte gotische Kirche, die steil und vornehm zwischen den roten Dachern steht. Unten fließt die Lys, dann wild aufgewühltes Terrain mit amüsanten Fouragewagen und davor dann der von unten gesehene Reiter, dahinter ein sich bäumendes Pferd und rechts ein Infanterist, der sich mit einer grotesken Bewegung schwer auf sein Gewehr stützt, mit einem Ausdrück im Gesicht: Ihr könnt mir alle... runter rutschen. Harmonie, olivfarbene Röcke, weißes und braunes Pferd, lehmfarbener Boden und gelber Himmel, dazu grün und rosa und tiefblaue Gesichter. Beleuchtung ziemlich steil von links, so daß die Figuren seitlich beleuchtet zum Teil als Silhouetten gegen das helle Terrain und den Himmel stehen, da nur die Gegend der Sonne leicht und fahl violett bewolkt ist. Aber natürlich grob in der Mache, zum Teil stark konturiert.

Lille, d. 3. 4. 15
Heute war also Lille, wo ich Material kaufen sollte, das Programm.

Brüssel, d. 16. 4. 15
Also Brüssel ist wirklich fabelhaft: Es ist die schönste Stadt, die ich je gesehen habe, wir mussen unbedingt zusammen her. Ich kaufte Farben fürs Lazarett. Könnte noch hier bleiben, aber ich platze vor Arbeitswut.

18.4.15
Nachmittags habe ich das erste Mal in meinem Leben Fresko gemalt. Eins meiner schönsten Erlebnisse. Es ist wie für mich geschaffen. Vieles wird erst ganz frei
in mir auf diesen großen Flachen. Und es ist wunderbar, wie schön die Farbe auf dem Kalk steht. Hier kann man auch wagen, was bei der ölfarbe manchmal
nicht geht, größere Flachen relativ leer stehen zu lassen, um mit andern um so intensiver zu wirken. Für mich ist der Krieg ein Wunder, wenn auch ein ziemlich unbequemes. Meine Kunst kriegt hier zu fressen.

V., d. 20. 4. 15
Ich bin in voller Arbeit an meinem Fresko. Augenblicklich etwas nervös, so daß ich mich immer von Feinden umringt fühle, was sehr unangenehm ist. Wahrscheinlich liegt gar kein Grund vor.

V., d. 21. 4. 15
Ich habe fein gearbeitet heute, es ist wirklich schade, daß ich Dir die Sachen nicht zeigen kann, ich lerne sehr viel durch das Fresko. Es hat einen enormen Reiz.

V., d. 1. 5. 15
Also vorläufig ist hier alles wieder sehr harmonisch. Mein »Fresko« ist fertig, und allgemeine Befriedigung. Habe heute entsetzlich viel geredet und bin sehr müde. - Es ist zu schade, daß man die Briefe immer erst bekommt, wenn die Stimmung sich bereits wieder geändert hat. Natürlich erscheint es im Moment, als ob sie sich nie wieder ändern könnte. Aber sie tut es doch wieder.

V., d.11.5.15
Ich male ein neues Fresko, das Personal der Badeanstalt darstellend. Es gibt mir Gelegenheit, mir die Leute, die ich um mich sehe, zu notieren, was teilweise sehr humoristisch ist. Ich zeichne würdige , Habyschnurrbart tragende Unteroffiziere, groteske Belgierinnen, neidische Krankenpfleger usw. Ein heftig spröder Stoff, der leicht zum Anekdotischen verleiten könnte.
Ich habe eine solche Passion für die Malerei! Immer arbeite ich an der Form. lm Zeichnen und im Kopf und im Schlaf. Manchmal denke ich, ich muß verrückt wer¬den, so ermüdet und quält mich diese schmerzliche Wollust. Alles versinkt, Zeit und Raum, und ich denke nur immer, wie malst du den Kopf des Auferstandenen gegen die roten Gestirne am Himmel des Jüngsten Tages. Oder wie bringst du es fertig, den Schnurrbart des Unteroffiziers D. und seine rötliche Nase zu einem lebendigen Ornament zusammenzuschmelzen, oder wie wirst du jetzt Minkchen malen, mit emporgezogenem Knie, auf die Hand den Kopf gestützt, gegen die gelbe Wand mit ihrem Rosa, oder das glitzernde Licht, das sich in dem blendenden Weiß der Fliegergranaten am bleiweißen Sonnenhimmel spiegelt, und die nassen, scharfen, spitzen Schatten der Häuser dazu, oder, oder ich könnte vier Seiten so fortschreiben, wenn ich nicht schlafen müßte, um den hundertsten Teil von all diesem wirklich malen zu können.
Es ist mir ganz recht, daß Krieg ist. Was ich bis jetzt gemacht habe, war alles noch Lehrjahre, ich lerne immer noch und erweitere mich.


De grote vraag die bij me opkomt is: hoe is het afgelopen met deze schilderingen?
Een website weet te vermelden dat de beschilderde muren na de oorlog zijn afgebroken, maar dat er wel foto's van zijn gemaakt. Nu ben ik natuurlijk benieuwd naar die foto's. Heeft iemand daar ooit iets van gezien? Is iemand enkele jaren geleden naar de Beckmann tentoonstellingen in Ieper of Gent geweest en waren ze daar misschien te zien?

2 opmerkingen:

  1. Een foto van deze muurschildering treft u aan in mijn genealogische website https://sites.google.com/site/genealogievanelslande/03-d-16de-17de-eeuw-nrs-f-y-ca-cj/b-joos-van-elslande-berten-nr-g-ca
    onder het nummer CL 2
    Vriendelijke groeten

    Rudy van Elslande

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  2. volgens mij bestaan de fresco's nog. Maar ze zijn niet in Wervik, maar ik Menen (net over de grens met Wervik) in een boerderij die dienst deed als veldhospitaal en vlasverwerkend bedrijf. Hoeve D'hondt als ik me niet vergis herinner ik me de schilderij van een soldaat op een paard met een lans, die ik als kind zag.

    http://www.europeana1914-1918.eu/nl/contributions/4729

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